Pressekonferenz von Herrn Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Herrn Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Herrn Kultusminister, Prof. Dr. Michael Piazolo, Frau Sozialministerin Carolina Trautner und Frau Gesundheitsministerin Melanie Huml vom 16.04.2020

Thema: "Fortsetzung der bayerischen Corona-Strategie und die im Kabinett beschlossenen Eckpunkte"

(Erstellt am 17.04.2020)

In der gestrigen Pressekonferenz informierten Herr Dr. Söder, Herr Aiwanger,  Herr Prof. Dr. Piazolo, Frau Trautner und Frau Huml   ausführlich über die Fortsetzung der bayerischen Corona-Strategie. Hierbei wurde auch über das bayerische Vorgehen bezüglich der Schulen aufgeklärt. Als bayerische Strategie wurden folgende Eckpunkte vorgestellt:

  • Grundkonzept ist die stufenweise Öffnung der Schulen unter hohen Hygienestandardsund Infektionsschutzmaßnahmen. Hierbei soll für ältere Schüler früher wieder ein Lernen in den Schulen möglich sein als für jüngere Kinder. Als Begründung wurde die nachvollziehbar schwerere Durchsetzbarkeit der Infektionsschutzmaßnahmen bei kleineren Kindern genannt.
  • Grundschulen und KITAs bleiben zunächst bis auf Weiteres geschlossen (vorstellbar ist eine Öffnung der vierten Klassen ab dem 11.05.2020, eine Entscheidung hierzu erfolgt frühestens am 30.04.)
  • ab 27.04.2020: Öffnung der Schulen für Abschlussklassen (Gymnasien: 12. Klasse, Mittelschulen: 9. + 10. Klasse, Realschulen: 10. Klasse, FOS/ BOS: Abschlussklassen, Meisterschulen: Abschlussklassen, Wirtschaftsschulen: Abschlussklassen)
  • 11.05.2020: in einem 2. Schritt werden die Schulen für sogenannte Anschlussklassen geöffnet. Hierbei sind Klassen gemeint, die im nächsten Jahr ihren Abschluß machen werden. Ob zusätzlich für die 4. Klassen die Schulen geöffnet werden, wird noch entschieden. 
  • Bis zum 30.04.2020: sollen die Kultusminister ein Konzept zur stufenweisen Wiedereröffnung der Schulen und insbesondere zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen wie Abstandsregelungen, etc. vorlegen.
  • Die Notfallbetreuung soll massiv ausgebaut werden. Insbesondere soll die Notfallbetreuung für arbeitende Alleinerziehende geöffnet werden.
  • Kein Kind soll Corona-bedingt sitzen bleiben. Es soll großzügig eine Versetzung auf Probe erfolgen.

Grundvoraussetzung für die Wiedereröffnung der Schulen sei die sichere Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen. Folgende Rahmenbedingungen wurden hierzu festgelegt:

  • maximal Beschulung von 10-15 Kindern
  • besondere Sitzordnung im Klassenzimmer (keine Raumwechsel)
  • 4 Quadratmeter Platz pro Kind im Klassenzimmer
  • keine Gruppenarbeit
  • aktuell werde geprüft wie und ob man einen zeitlich versetzten Schulbetrieb und Schichtbetrieb realisieren kann
  • Sonderregelungen bezüglich Verhalten im Schulhaus: 
    • Pausengestaltung im Klassenzimmer
    • Toilettengänge nur einzeln und in Absprache
    • intensive Reinigungsmaßnahmen
    • kein Mensabetrieb
    • kein Schulhausverkauf

Zusammenfassend werden zunächst über 80% aller Schüler und Schülerinnen Bayerns zuhause bleiben. Dies bedeutet, dass das Lernen zuhause weiter gehen wird. Herr Prof. Dr. Piazolo äußerte noch einmal klar, dass das  Lernen zu Hause nicht vergleichbar sei mit Präsenzunzterricht. Die Eltern seien keine Hilfslehrer und man sei sich bewusst, dass das Lernen zuhause nicht überall gleich gut funktioniere. Daher werde der Unterricht nach Öffnung der Schulen mit einer Phase des Ankommens beginnen. Ein normaler Unterricht wie vor der Coronakrise werde nicht stattfinden können. Die Lehrpläne werde man kürzen. Man sei sich zudem bewusst, dass man es nicht allen Beteiligten recht machen könne, aber man versuche es.

Hier können Sie die Pressekonferenz selbst noch einmal anschauen: 

https://www.br.de/mediathek/video/rundschau-extra-16042020-soeder-stellt-corona-fahrplan-vor-av:5e981e38b35e8c0013fd75f2

 

"Nur zusammen können wir in der Schulfamilie diese Herausforderungen, die viel von uns abverlangen, auch stemmen."

                              (Prof. Dr. Piazolo)